Suchtberatung für Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen
Ist eine Person, die Ihnen nahesteht, an einer Sucht erkrankt? Wissen Sie nicht, wie Sie diese Person unterstützen können? Sind Sie selbst mit der Situation überfordert? DigiSucht hilft Ihnen, wenn Sie Fragen zu der Sucht einer betroffenen Person haben oder selbst Unterstützung benötigen.
Vom problematischen Konsum zur Abhängigkeit
Was zunächst ein Feierabendbier oder eine Zigarette in der Mittagspause ist, kann sich schnell zum problematischen Konsum bis hin zur Abhängigkeit entwickeln. Dabei können nicht nur legale Substanzen wie Alkohol und Tabak oder Medikamente zum Problem werden. Auch der Konsum illegaler Drogen wie Cannabis sowie die verstärkte Nutzung von Glücksspielen und dem Internet haben das Potential, sich zu einer Sucht zu entwickeln.
Am Anfang stehen noch der Genuss oder der Spaß im Vordergrund. Bei einer sich entwickelnden Abhängigkeit wird das Suchtmittel aber immer häufiger dazu benutzt, um sich besser zu fühlen. Spätestens wenn Betroffene ihren Konsum nicht mehr kontrollieren können und ihr Verhalten negative Auswirkungen auf sie selbst und ihr Umfeld hat, spricht man von einer Sucht.
Negative Auswirkungen auf das soziale Umfeld
Eine Sucht betrifft nicht nur die Sucherkrankten selbst. Auch als Partner, Eltern, Geschwister oder beste Freundin können Sie von der Suchterkrankung einer nahestehenden Person stark belastet sein. Sie machen sich Sorgen um die betroffene Person und möchten gerne helfen. Um der/dem Suchterkrankten den Rücken freizuhalten, übernehmen Sie viele ihrer/seiner Aufgaben, beispielsweise im Haushalt oder bei der Versorgung von Kindern. Die Verantwortung, die dadurch auf Ihren Schultern lastet, ist schwer.
Hinzu kommt, dass die/der Betroffene häufig Verabredungen vergisst und Versprechen nicht einhält. Sie streiten sich deswegen häufig und Ihr Vertrauen geht verloren. Die Sucht scheint wichtiger zu sein als alles andere. Unter Umständen müssen Sie feststellen, dass Ihre Unterstützung ins Leere läuft: Die betroffene Person kann oder will ihr Verhalten nicht ändern. Sie fühlen sich ohnmächtig und mit der Zeit verlieren Sie den Mut.
Was können Angehörige tun?
Während Angehörige viel Zeit und Kraft darauf verwenden, die suchtkranke Person zu unterstützen, verlieren sie häufig das eigene Wohlbefinden aus den Augen. Dabei ist es besonders wichtig, Grenzen zu setzen und für sich selbst zu sorgen. Ihr Leben sollte nicht von der Sucht einer anderen Person bestimmt werden. Achten Sie daher darauf, regelmäßig Dinge zu tun, die Ihnen Spaß machen. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst – ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben.
Sie haben an der Sucht der Ihnen nahestehenden Person keine Schuld. Der Wille zur Veränderung muss von der/dem Betroffenen selbst kommen. Trotzdem möchten Sie helfen. Für Betroffene kann es hilfreich sein, wenn Sie bei der Suche nach einer Beratungsstelle für Suchtkranke unterstützen. Auch auf der DigiSucht Plattform können Betroffene Kontakt zu professionellen Beraterinnen und Beratern aufnehmen.
Unterstützung für Angehörige
Viele Angehörige sind verzweifelt, weil sie nicht wissen, mit wem sie über ihre Probleme sprechen können. Dabei brauchen sie ebenso Unterstützung wie die Betroffenen selbst. Auf der DigiSucht-Plattform können sich Angehörige von Menschen mit Suchtproblemen anonym und kostenlos beraten lassen. Dabei ist es egal, ob Sie eine suchtkranke Partnerin oder einen betroffenen Schüler haben – Angehörige sind alle Menschen, die von der Sucht einer nahestehenden Person belastet sind. Mit professioneller Hilfe können Sie lernen, die betroffene Person zu unterstützen, ohne Ihre eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen.