Digitale Tools auf DigiSucht
Digitale Tools sind interaktive Übungen, die bei der Reflexion von Einstellungen und Verhaltensweisen genutzt werden können. Sie können dabei unterstützen, bewusste Entscheidungen zu treffen und neue Strategien zu entwickeln.
Wie funktionieren die digitalen Tools?
Die Übungen stehen aktuell ausschließlich im Rahmen einer Beratung zur Verfügung und werden von Ihrer Beraterin / Ihrem Berater individuell für Sie freigeschaltet. Die Tools können im Rahmen der digitalen Beratung aber auch im Kontext einer Beratung vor Ort genutzt werden.
Übersicht der digitalen Tools
Folgende Tools stehen derzeit auf DigiSucht bereit:
Ausgangssituation und Ziele
Was will ich eigentlich? Dieses Tool ermöglicht es, die aktuelle Situation in eigenen Worten zu beschreiben und ein konkretes Ziel für die Beratung zu benennen. Die genaue Benennung des persönlichen Ziels hilft dabei, an einer Verbesserung der Situation zu arbeiten.
Motivationswaage
Die Motivationswaage hilft dabei, sich bewusst zu machen, welche positiven und negativen Aspekte mit dem eigenen Konsum verbunden sind und Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwiegen: Was motiviert mich zum Konsum? Was hält mich von einer Abstinenz ab? Welche Faktoren sprechen dafür, mein Verhalten zu ändern?
Damit können Unsicherheiten und Bedenken aufgedeckt und klarere Entscheidungen getroffen werden.
Konsumtagebuch
Was, wann, wie viel und warum? Mit dem Konsumtagebuch lässt sich das Konsumverhalten detailliert dokumentieren. Dazu gehören Häufigkeit, Menge und Dauer des Konsums oder Glückspielens, aber auch Gedanken und Gefühle, die mit dem Suchtverhalten zusammenhängen.
Ein Konsumtagebuch hilft dabei, das eigene Verhalten bewusst zu reflektieren. Oft verschwimmt das Gefühl für die konsumierte Menge – ein Phänomen, das auch ein Symptom einer Abhängigkeit sein kann. Durch das Festhalten der Konsumgewohnheiten bekommen viele erst ein klares Bild davon, wie sich ihr Konsum entwickelt hat. Das Tagebuch hilft, sich diese Veränderungen bewusst zu machen – sei es eine schleichende Steigerung oder auch die Stabilität des eigenen Verhaltens.
Tagebuch für Angehörige
Mit dem Tagebuch haben Angehörige die Möglichkeit, die Erlebnisse des Tages anhand von drei Fragen zu reflektieren. Die Fragen helfen dabei, die eigenen Gedanken und Gefühle in Bezug auf das Suchtverhalten der/des Angehörigen einzuordnen und zu dokumentieren.
Aktiv sein
Unschlüssig, was man sonst tun kann? Das Tool „Aktiv sein“ ermöglicht es, den Alltag mit Hilfe von angenehmen Aktivitäten positiv zu gestalten, um die Lebensqualität zu verbessern oder den Suchtdruck zu verringern.
Risikosituationen und Kontrollstrategien
In welchen Momenten ist die Versuchung am stärksten?
Das Tool „Risikosituationen und Kontrollstrategien“ unterstützt dabei, sich mit den persönlichen Risikosituationen auseinanderzusetzen und geeignete Strategien zu erarbeiten. Sollten Rückfälle passieren, können diese dokumentiert und die Strategien überarbeitet werden.
Notfallkoffer
Krise – was jetzt? Mit dem Tool lässt sich ein persönlicher Notfallkoffer zusammenstellen, der dabei hilft, in besonders kritischen Situationen einen Rückfall zu vermeiden. Im Notfallkoffer können Kontaktadressen von Berater:innen oder Angehörigen sowie konkrete Handlungsanweisungen und Merksätze hinterlegt werden.
Ampelmodell
Welche Medienaktivitäten sind am kritischsten? Das Ampelmodell hilft dabei, die persönliche Risikoabschätzung von Medienaktivitäten zu verbessern und die Konsumkompetenz zu stärken. Aktivitäten lassen sich – analog zu einer Ampel – in „grüne“ (unbedenkliche), „gelbe“ (riskante) und „rote“ (sehr riskante) Kategorien einordnen, um bewusste Entscheidungen im Medienkonsum zu fördern.
Positives Wahrnehmen
Dieses Tool hilft Eltern, positive Aspekte im Verhalten des Kindes bewusster wahrzunehmen, um die Interaktion und Kommunikation mit dem Kind zu verbessern. Es informiert über Risiken negativer Kommunikation und über den Einfluss von positiven Verstärkern auf die Gefühle und das Verhalten des Kindes. Eltern können den eigenen Einsatz von Lob reflektieren und positive Kommunikation planen.
Fragebögen
DigiSucht bietet verschiedene Fragebögen an, die dabei helfen, die Beratung gezielt auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen:
Die Einstiegsbefragung und der Elternfragebogen erfassen genaue Informationen über die aktuelle Situation und die Problembereiche der betroffenen oder angehörigen Person bzw. über die aktuelle Situation mit dem eigenen Kind.
Außerdem steht auf DigiSucht eine Nachbefragung bereit. Die Nachbefragung erfasst die Situation der Betroffenen nach Abschluss der Beratung. Diese Informationen helfen dabei, die Wirksamkeit der Beratung besser einzuschätzen und gegebenenfalls Änderungen vornehmen zu können, um den Bedürfnissen noch besser gerecht zu werden.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Online-Suchtberatung auf DigiSucht.
Quellen:
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